Wir freuen uns Karina Papp mit ihrem Debütroman »Zungenbrecher« beim diesjährigen Frühjahrslesefest der Berliner Verlage im Brechthaus mit anschließender Kurzlesung vorzustellen!
Die Veranstaltung
In diesem Frühjahr kommen zum zweiten Mal 10 Verlage mit Sitz in Berlin ins Literaturforum im Brecht-Haus und bringen 10 Autor*innen mit. Auf zwei Bühnen, parallel im Brecht-Keller und im Saal des Literaturforums, werden die Autor*innen von Verlagsmitarbeitenden kurz vorgestellt, bevor 10 Minuten gelesen wird. Beim anschließenden Ausklang gibt es die Gelegenheit, mit den Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen. Willkommen bei »Seitenrauschen«, dem Frühjahrslesefest mit Berliner Verlagen!
Mit Paulina Czienskowski »Dem Mond geht es gut« (Blumenbar/Aufbau), Sascha Ehlert »Palo Santo« (claassen/Ullstein), Finn Job »Damenschach« (Wagenbach), Christiane Frohmann »Vier Wochen« (Mikrotext), Enis Maci/Pascal Richmann »Pando« (Suhrkamp), Anna Melikova »Ich ertrinke in einem fliehenden See« (Matthes & Seitz Berlin), Christoph Narholz »Wide Bodied Jets« (März), Maxi Obexer »Odysseus Hund« (weissbooks), Karina Papp »Zungenbrecher« (etece buch) und Florentin Schumacher »Anschlussfehler« (Voland & Quist)
Worum geht’s in »Zungenbrecher«?
Die Protagonistin Kiera zieht von St. Petersburg nach Berlin, um sich ein neues Leben aufzubauen und zu studieren. Abgelenkt wird sie dabei von mühsamen Nebenjobs, einer erwartungsvollen Mutter und ihrer attraktiven Professorin. Um im Studium nicht den Anschluss zu verlieren, bildet sie ein Sprachtandem mit Simon. Wenig später sind die beiden ein Paar und verbringen ihre Zeit mit dem Übersetzen von Gedichten. Während Kiera um Worte und Klarheit für ihr Leben ringt, plant Simon ihre gemeinsame Zukunft. Doch dann begegnet Kiera der einnehmenden Aktivistin Nadia, für deren Aufmerksamkeit sie ihre Grenzen einreißt.
Kiera verliert sich zwischen den Herausforderungen als Migrantin in Deutschland, den Erwartungen ihrer Eltern in Russland, Zukunftsängsten und der betörenden (Neu-)Entdeckung ihrer Queerness. Beim Versuch sich freizustrampeln wird sie von der Ich-Erzählerin begleitet, für die Kieras Kämpfe bereits in der Vergangenheit liegen. In sich ruhend und mit scharfem Blick ruft diese Kiera und den Leser*innen Ermutigungen und queerfeministische Leseempfehlungen zu.
Das Buch verwebt auf einzigartige Weise drei Sprachen – Russisch, Englisch und Deutsch – und schafft so eine poetische Erzählung über Identität, Widerstand und die Suche nach Schönheit in einer zerbrechenden Welt. Es ist ein Werk über Liebe, Begehren und Zugehörigkeit, das sanft und zugleich schmerzhaft berührt.
Die Autorin
Karina Papp ist eine 1988 im heutigen Lettland geborene Autorin und Übersetzerin. Sie studierte Journalismus und Literatur in Russland. Seit 2013 lebt sie in Berlin. Auf ihrer Suche nach interlingualen und politisch bewussten literarischen Formen verbindet Karina Schreiben mit Übersetzung. Sie ist Empfängerin mehrerer DÜF-Radial-Stipendien für Übersetzer*innen. Ihre Texte wurden in den Literaturzeitschriften Neznanie, m ZIN und Soft Eis Magazine veröffentlicht. »Zungenbrecher« ist ihr erster Roman.